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Jülicher LOFAR-Station geht in Betrieb


Nach einer neunmonatigen Bauphase wurde am 5. Oktober 2011 die von der Ruhr-Universität Bochum, der Jacobs University Bremen und dem Forschungszentrum Jülich gebaute LOFAR-Station offiziell eingeweiht. Die Jülicher LOFAR-Station ist die fünfte deutsche Station der weltweit größten Radioteleskopanlage LOFAR.


Die Schlüsselübergabe am 5. Oktober 2011. v.l.: Dr. René Vermeulen (ASTRON Dwingeloo), Professor Ralf-Jürgen Dettmar (Ruhr-Universität Bochum), Professor Marcus Brüggen (Jacobs University Bremen) und Professor Thomas Lippert (JSC Jülich). (Foto: Forschungszentrum Jülich)


Pressemitteilungen zur Eröffnung der Jülicher LOFAR-Station:
Forschungszentrum Jülich
Jacobs University Bremen
Ruhr-Universität Bochum


Luftaufnahme der Jülicher LOFAR-Station. (Foto: Forschungszentrum Jülich)


Die Jülicher LOFAR-Station


LOFAR (LOw Frequency ARray) ist ein neuartiges Radioteleskop, das von zahlreichen Forschungsinstituten in Europa gemeinsam gebaut wird. Die Radiowellen von kosmischen Objekten werden durch einfache Drahtantennen aufgenommen, über Computernetzwerke nach Groningen (NL) geleitet und dort verarbeitet. Um eine hohe Auflösung und einen großen Detailreichtum der Bilder zu ermöglichen, werden sogenannte LOFAR-Stationen in ganz Europa gebaut: neben den Niederlanden, Frankreich, Großbritannien und Schweden beteiligt sich vor allem Deutschland durch die Errichtung zahlreicher Stationen an LOFAR, und weitere europäische Länder planen den Bau und Betrieb.


360 Grad Panorama der Jülicher LOFAR-Station. (Foto: B. Burggraf)


Für eine Station ist ein ebener Untergrund erforderlich und eine verfügbare schnelle Netzwerkleitung – Vorraussetzungen, die in Jülich optimal erfüllt sind. Die Antennen für niedrige Frequenzen bestehen aus einfachen Drahtdipolen, die von einem senkrecht stehenden, etwa 1,60m hohen Pfosten aus gespannt werden. Die Antennen für hohe Frequenzen sind in Styroporgerüsten montiert und werden direkt nebeneinander angeordnet. In einem strahlungsdichten Container wird die Elektronik untergebracht.

Nach der Fertigstellung ist die Station völlig geräuschlos, da es keine beweglichen Teile gibt und die eigentliche Stärke des Teleskops in der Elektronik und der Software steckt, die für den Betrieb und die Datenauswertung entwickelt werden mußten. Ab Ende 2010 werden die Daten der Jülicher Station an LOFAR-Beobachtungen teilnehmen und den Astronomen Aufnahmen in einem nahezu unerforschten Frequenzbereich liefern.

Diese Station wurde von der Ruhr-Universität Bochum, der Jacobs University Bremen und dem Forschungszentrum Jülich gebaut. Die Mittel wurden vom Bundesministerium für Bildung und Forschung bereit gestellt.